Vorwort
aus dem Buch
"Fotos digital – Aufnahmepraxis"
Digital Fotografieren ist in,
und es macht Spaß, seine fotografischen Ambitionen mit dieser
modernen Form der Bildaufnahme auszuleben. Puristen meinen, es gäbe
gar keine digitale und analoge Fotografie, es handele sich nur um
verschiedene technische Mittel für die gleiche Aufgabe. Wird
Fotografieren auf das Wesentliche abstrahiert und die technische
Entstehung der Bilder ignoriert, scheint es wirklich kaum Unterschiede
zwischen der digitalen Fotografie und der Aufnahme auf Film zu geben.
Man sieht ein Motiv, erkennt dessen Reiz oder Erinnerungswert, gestaltet
den Bildinhalt, legt den Bildausschnitt fest und drückt auf
den Auslöser.
Einfach, nicht wahr? Wenn es nicht technische Voraussetzungen zu
beachten gäbe, damit das Bild ordnungsgemäß "im
Kasten" ist. Und natürlich sind Objektivbrennweite, Belichtung,
Farbwiedergabe, Blende, Verschlusszeit und vieles andere mehr wichtige
Werkzeuge für die Bildgestaltung. Außerdem braucht man
vor der Aufnahme eine möglichst zuverlässige Bildkontrolle,
einen Sucher ...
Doch halt, hier rückt bereits ein gewaltiger Unterschied zwischen
analoger und digitaler Fotografie ins Blickfeld: Bei der Digitalfotografie
verfügt man über die Bildkontrolle nicht nur vor, sondern
auch sofort nach der Aufnahme. Man kann das digitale Foto Sekunden
nach dem Auslösen auf dem Monitor begutachten, während
beim konventionellen Fotografieren mindestens eine halbe Stunde,
meist mehrere Tage (oder Wochen) zwischen Aufnahme und Wiederbegegnung
mit dem Bild liegen. Jeder, der schon digital und analog fotografiert
hat, weiß darum, wie stark allein dieser "kleine Unterschied"
die fotografische Praxis prägt. Vor allem fördert er das
Experimentieren und Improvisieren.
Aber das ist ja keineswegs der einzige Unterschied. Nach einer gewissen
Eingewöhnungszeit fotografiert man mit Digitalkameras anders.
Aufgrund der optischen und fototechnischen Gegebenheiten unterscheiden
sich sogar die Gestaltungsmöglichkeiten in wichtigen Punkten.
So verfügt man beispielsweise mit den meisten Digitalkameras
über mehr Schärfentiefe, kann aber umgekehrt das Gestaltungsmittel
der Schnittschärfe (mit extrem kleiner Schärfentiefe)
nur begrenzt einsetzen.
Jetzt sind wir, nur um Unterschiede aufzuzeigen, schon in die Materie
eingestiegen, haben Fachliches einfach in den Raum gestellt. Irgendwie
vermisst man bereits detaillierte Informationen, Anleitungen und
Anregungen. Und die soll unser Buch vermitteln: Aufzeigen wie es
geht, wo es lang geht beim digitalen Fotografieren.
Für dieses Buch haben wir den erfolgreichen Vorläufertitel
"Aufnahmepraxis ganz einfach" intensiv bearbeitet und
aktualisiert sowie um 32 Seiten erweitert. Als ergänzende Fachliteratur
empfehlen sich unsere Fotos digital-Bücher "Basiswissen
aktuell" und vor allem "printen, präsentieren, archivieren".
Im Web erfahren Sie unter www.scheibel.de mehr darüber. Viel
Freude und Erfolg beim digitalen Fotografieren wünschen die
Autoren ...